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Wenn Brot und Roggenmehl ungesund machen – Zöliakie und Unverträglichkeit von Gluten
Von admin | 15.August 2010
Nicht mal ein Butterbrot am Frühstückstisch, keine Nudeln am Abend? Fast jeder 600. Mitbürger erkrankt unter der bekannten hiesigen Sprue, ebenfalls als Weizenallergie sowie Glutenallergie bekannt. Der in Weizen, Roggen und anderen Getreidearten enthaltene Proteinkleber Gluten löst bei den Erkrankten eine Entzündung der Darmschleimhaut aus, was zu einer Schädigung der Darmzotten führt. Da die Zotten für die Aufnahme von Nährstoffen zuständig sind, kommt es mit der Zeit zu Mangelzuständen und einer großen Anzahl von Symptomen, hierunter Müdigkeit, Erinnerungslücken und Verlust von Gewicht, auch im Falle von mitunter stark erweiterter Nahrungsaufnahme.
Eine Behandlungsmöglichkeit gibt es für die heutzutage meistens als Zöliakie bezeichnete chronische Erkrankung nicht, die Ursachen scheinen wenigstens teilweise genetischer Natur zu sein. Die Betroffenen müssen immer eine glutenfreie Diät einhalten – nicht zuletzt, um ihr erhöhtes Darmkrebsrisiko zu senken, allerdings bis es überhaupt zur Diagnose kommt, vergehen nicht selten Monate, oder sogar Jahre. Wie bei anderen Unverträglichkeiten gegen Esswaren verursacht auch Zöliakie vor allem unspezifische Symptome, die kaum Hinweise auf den Ursprung geben – die Patienten konsumieren ohne Einschränkungen trotz ihrer Unverträglichkeit Gluten und schädigen damit unbewusst sich selbst. Deswegen kommt es in vielen Fällen zu Folgeerkrankungen wie beispielsweise Intoleranz gegenüber Milchzucker. Nach der Umstellung auf glutenfreie Nahrungsmittel verschwinden die Symptome allerdings in der Regel nach einigen Wochen, die Darmschleimhaut braucht hingegen bis zu über einem Jahr, um sich gänzlich zu erholen. Die Folgeerkrankungen gehen in dieser Zeit oft zurück, sogar wenn Weizenbestandteile in etlichen Lebensmitteln eingesetzt werden, stellt eine glutenfreie Ernährung heute kein unbezwingbares Problem mehr dar. Denn mit der wachsenden Zahl an Patienten hat sich über die Zeit gleichsam ein entsprechender Markt gebildet, der mit speziellen Produkten auf die speziellen Probleme eingeht. Allerdings betragen die Preise glutenfreier Produkte nicht selten das Doppelte handelsüblicher Artikel. In einigen Ländern, darunter der Schweiz, federt eine Behörde die hohen Kosten daher mit einem Lebensmittelzuschuss ab; so sind auch das abendliche Butterbrot und der Teller Nudeln kein Wunschtraum mehr.
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